In einer bahnbrechenden Studie haben Forscher entdeckt, dass Wasabi, ein in der japanischen Küche weit verbreitetes Gewürz, das Potenzial hat, die Biodeterioration antiker Papyri zu stoppen. Diese Entdeckung könnte einen Wendepunkt in der Erhaltung von wertvollen historischen Dokumenten und Kunstwerken markieren.
Papyrus, ein in der Antike weit verbreitetes Schreibmaterial, hergestellt aus dem Stängel der Pflanze Cyperus papyrus L., hat eine reiche Geschichte, die bis in das alte Ägypten zurückreicht. Es wurde nicht nur für schriftliche Aufzeichnungen verwendet, sondern auch für Boote, Körbe, Seile und Segel. Jedoch stellt die Anfälligkeit dieser Materialien für Biodeterioration, insbesondere durch Pilzbefall, ein anhaltendes Problem für ihre Erhaltung dar.
Eine Studie unter der Leitung von Hanadi Saada vom Konservierungszentrum des Großen Ägyptischen Museums, die in der Märzausgabe des Journal of Archaeological Science veröffentlicht wurde, zeigt die Ergebnisse der Behandlung von pilzbefallenen Repliken antiker Papyri mit Wasabi. Die Studie, geleitet von einem Team, das sich seit Jahren mit der grünen Behandlung historischer Objekte beschäftigt, konzentrierte sich auf die Verwendung von Wasabi-Extrakt als Fungizid. Wasabi, bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften, enthält Glucosinolate, die bei Hydrolyse Isothiocyanate freisetzen – Chemikalien, die eine breite Palette von Mikroorganismen abtöten können.
Die Forscher bereiteten Wasabi-Extrakte vor und behandelten damit künstlich gealterte Papyrusproben, die zuvor mit einer Mischkultur aus Pilzen infiziert wurden, die häufig auf historischen Papyri gefunden werden. Um genaue Nachbildungen für die Studie zu erstellen, erhitzte das Team moderne Papyri (die mit genau nachgebildeten antiken Pigmenten bemalt waren) 120 Tage lang auf 212°F, um einen 1000-jährigen Alterungsprozess nachzuahmen. Anschließend setzten sie die Nachbildungen Pilzarten aus und behandelten sie nach drei Tagen mit Wasabi-Dämpfen, die sie auf einer Aluminiumfolie in der Nähe hinterließen.
Die Ergebnisse waren vielversprechend: Der Wasabi-Extrakt erzielte eine vollständige Eradikation der Pilzkulturen auf den behandelten Proben. Darüber hinaus zeigten mechanische, physikalische und chemische Bewertungen der behandelten Papyrusproben eine signifikante Verbesserung der Zugfestigkeit, ohne die Farbe oder chemische Struktur der Papyri zu beeinträchtigen.
Diese Entdeckung ist besonders relevant für Alt-Historiker und Konservatoren, da sie eine nicht-invasive, umweltfreundliche Lösung zur Bekämpfung der Biodeterioration bietet, die die Unversehrtheit und Langlebigkeit historischer Papyri sichern könnte. Die Verwendung von Wasabi als Konservierungsmittel könnte somit eine revolutionäre Methode darstellen, um das kulturelle Erbe der Menschheit zu bewahren.
Während weitere Forschungen erforderlich sind, um die langfristigen Auswirkungen und die Anwendbarkeit dieser Methode auf eine breitere Palette von Materialien zu verstehen, öffnet diese Studie die Tür zu spannenden neuen Möglichkeiten in der Konservierungswissenschaft. Die Hoffnung ist, dass Wasabi nicht nur unsere Sushi-Erfahrung bereichert, sondern auch einen Beitrag zum Schutz der Schätze der Vergangenheit leistet.